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Traunsee: Suche nach Spuren aus der Bronzezeit

Pfahlbauten und Keramik: Forschungstaucher erkunden eine Flachwasserzone bei Altmünster.

In Altmünster suchen Forschungstaucher nach Spuren von Pfahlbauten, die wohl aus der Bronzezeit stammen.
In Altmünster suchen Forschungstaucher nach Spuren von Pfahlbauten, die wohl aus der Bronzezeit stammen.

Prähistorische Pfahlbauten in Österreich sind besonders durch die Unesco-Welterbestätten am Attersee, Mondsee und dem Keutschacher See in Kärnten bekannt. Noch relativ wenig erforscht ist diesbezüglich der Traunsee in Oberösterreich. Doch hier gebe es "großes Potenzial für neue Erkenntnisse. Besonders die Nähe zum Salzabbau in Hallstatt und zu dem damit verbundenen Fernhandel ist hier interessant", erklärt das Kuratorium Pfahlbauten, das beim Naturhistorischen Museum in Wien angesiedelt ist.

Diese Woche erkunden Forscherinnen und Forscher in einem Naturschutzgebiet in der Gemeinde Altmünster am westlichen Ufer des Traunsees eine neue Fundstelle. Dass es dort im Bereich des Badeplatzes Köchertwiese prähistorische Funde gibt, wurde schon bei einem Tauchgang im September 2023 festgestellt, wie Grabungsleiterin Helena Seidl da Fonseca erklärt. Zuvor hatte es entsprechende Hinweise eines Sammlers und von Badegästen gegeben. Wie bereits kurz berichtet, wurden Keramikfragmente und bronzene Objekte gefunden, die auf die Frühbronzezeit (ab 2200 vor unserer Zeitrechnung) hindeuten. Da es sich um eine sehr ausgedehnte Flachwasserzone handelt (Größe: elf Hektar), sollen verschiedene Methoden zur Anwendung kommen, um die Fundstelle besser einschätzen zu können. In urgeschichtlicher Zeit dürfte das Areal aus dem Wasser geragt haben. So werden Luftaufnahmen gemacht; unter Wasser sind Bohrungen und Probenentnahmen geplant. An Land sollen Archäologen der Uni Innsbruck unter Leitung von Professor Peter Trebsche gezielt Bohrkerne von möglichen Kulturschichten entnehmen. Es seien nur wenige bronzezeitliche Fundstellen mit Feuchtbodenerhaltung in Österreich bekannt, sagt Seidl: "Wir möchten wissen, ob sich an dieser Stelle vielleicht eine bisher unbekannte Seeufersiedlung befindet."

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