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Brüder Obauer geben Einblick in erfolgreiche 45 Jahre

Seit 45 Jahren liefern die Brüder Obauer Spitzengastronomie in Werfen. Begeisterung und Fleiß sind Teil ihrer Erfolgsgeschichte.

Zwei Generationen der Familie Obauer arbeiten im Restaurant in Werfen zusammen.
Zwei Generationen der Familie Obauer arbeiten im Restaurant in Werfen zusammen.

Die Erfolgsgeschichte begann im Sommer 1979, als Karl Obauer das Gasthaus Lebzelter seines Onkels Rudolf Färbinger in Werfen übernahm. "Ich war in der Schweiz, als ich den Brief zur Übernahme erhielt." "Wenn wir was machen, dann wollen wir es g'scheit machen", so lautet seit 45 Jahren die Maxime der Familie Obauer, "denn so wurden wir schon erzogen." Und das betreffe nicht nur das langjährige Kochen auf Weltklasseniveau, sondern auch banale Geschichten "wie etwa Rasen mähen", schmunzelt Rudi.

Höchstes Niveau seit vier Jahrzehnten

Karl und Rudi Obauer gehören zu den am längsten dienenden Spitzenköchen Österreichs. Gelernt haben sie von den ganz Großen wie etwa von den Brüdern Troisgros in Roanne oder bei Emile Jung in Straßburg. Ihre Urlaube verbrachten sie damit, "überall in der Welt hineinzuschmecken" und so ihrer Zeit etwas voraus zu sein. Seit vier Jahrzehnten werden sie mit allen erdenklichen Auszeichnungen von Reise- und Restaurantführern überhäuft. Als Köche des Jahrzehnts, unter den besten Restaurants wie auf "La Liste" gelistet, seit Jahrzehnten mit fünf Gault-Millau-Hauben und 99 von 100 Falstaff-Punkten ausgezeichnet - das sind nur einige ihrer vielen internationalen Auszeichnungen.

Die Familie hält zusammen

Mit Sohn Berthold arbeiten in Restaurant und Hotel heute zwei Generationen Obauer mit mehr als zwei Dutzend teils langjährigen Mitarbeitern. Berthold ist Restaurantleiter und wurde erst kürzlich als zweitbester Gastgeber Österreichs ausgezeichnet. Er absolvierte nach seiner Lehre im Steirereck und Auslandsaufenthalten in Peking, New York und Buenos Aires einen berufsbegleitenden MBA.

"Auszeichnungen sind nur ein Nebeneffekt", geben sich die Obauers bescheiden, "die Arbeit darf keine Belastung sein, sondern muss einen fast spielerischen Effekt haben. Wir haben nie gekocht, um Hauben zu bekommen, sondern es so gemacht, wie wir es auch gerne als Gast hätten." Angelika Obauer, Ehefrau von Rudi, ist seit gut 25 Jahren unentbehrlich - manchmal im Hintergrund - tätig: "Der Zusammenhalt unserer Familie zeigte sich vor allem während der Pandemie." Gemeinsam versucht man nach so vielen Jahren immer noch, "bodenständig zu bleiben. Wir sind ein Wirtshaus", so Karl. Stolz seien sie nicht auf die vielen Auszeichnungen, "aber natürlich freuen wir uns über alle". Wichtiger für sie sei, dass sich der Gast wohlfühlt. Dass nicht nur die Prominenz bei den Obauers zu Gast ist, "sondern auch jene, denen Qualität beim Essen wichtig ist. Und die auf einen Besuch bei uns sparen."

Der Gast steht im Fokus

Wie sehr jeder Gast im Mittelpunkt steht, das beweist Rudi, als er das Interview verlässt, um neuen Gästen persönlich eine Linzer Torte mit Kaffee zu servieren." "Wichtig ist der Gast, der da ist, und nicht der, der vielleicht kommt", betont Angelika Obauer mit leiser Kritik gegen so manche Marketingstrategen. "Mir ist aber bewusst, wie wichtig etwa das Social-Media-Know-how von Berthold während der Pandemie für uns war. So konnten wir mit unseren Stammgästen Kontakt halten."

Die britische Premierministerin Margaret Thatcher war 1980 bei Familie Obauer zu Gast.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher war 1980 bei Familie Obauer zu Gast.

Prominenz gastierte in Werfen

Margaret Thatcher, Liz Taylor, Clint Eastwood, Helmut Kohl, Gerard Mortier, Didi Mateschitz und natürlich viele bekannte Sportler waren immer wieder zu Besuch bzw. Stammgäste des Hauses. Und: "Clint Eastwood schlief bei uns sogar auf dem Sofa", so Karl. Ein 50-Jahre-Jubiläum zu feiern, "das wünschen wir uns schon auch noch", schmunzeln die unermüdlichen Obauer-Brüder, "noch haben wir nicht abgeschlossen und viel Freude und Kraft". In ihrer Küche hält sich seit Jahrzehnten "ein wirklich gutes Team". Ein Obauer-Schüler zu sein, ist ohnehin für jeden Koch eine Auszeichnung. "Einige haben auch die Koch- und Kellnerlehre bei uns absolviert und sind später, wie etwa Michael Pitschnig, nach Auslandsaufenthalten nun tragende Kräfte als Junior Sous Chef."

Die Gastronomiebranche sei "die schönste der Welt, wir würden alles genau so wieder machen", betonen Rudi und Karl, "es ist wichtig, dass man Menschen begeistern kannst. Das musst du vorleben." "Es ist uns auch immer eine Herausforderung, dem am schlechtesten gelaunten Gast zumindest ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern", ergänzt Angelika Obauer.


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