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Nächste Tennengauer Fusion? Salzburg-Ligist will mit Nachbarverein Kräfte bündeln

Der Trend zu Spielgemeinschaften und Fusionen ist ungebrochen. Ein weiteres Kooperationsprojekt im Salzburger Unterhaus ist im Entstehen.

Im Verein von Florian Lienbacher (links) tut sich einiges.
Im Verein von Florian Lienbacher (links) tut sich einiges.

Die Probleme vieler Fußballvereine in Salzburg - und nicht nur hier - sind bekannt: weniger kickende Kinder, weniger ehrenamtliche Trainer und Funktionäre, weniger Sponsoreneinnahmen. Die Coronapandemie hat diesen Trend verstärkt. In den vergangenen Jahren zogen sich daher Vereine aus dem Erwachsenenfußball zurück, zuletzt etwa Taxenbach oder Taxham. Andere verhinderten diesen Schritt, indem sie die Kräfte bündelten.

Trend zu Spielgemeinschaften und Fusionen

Spielgemeinschaften beschränken sich längst nicht mehr auf den Nachwuchsbereich. Erst im vergangenen Sommer folgten Wagrain und Kleinarl, Filzmoos und Hüttau bzw. Gneis und der ASK/PSV Salzburg dem Beispiel der bereits länger bestehenden Kooperationen Perwang/Michaelbeuern sowie Niedernsill/Uttendorf. Sie stellen seitdem jeweils eine gemeinsame Kampfmannschaft. Noch weiter gingen die zwei verbliebenen Halleiner Clubs Union und FC, die 2020 zum UFC Hallein verschmolzen. Folgt nun eine weitere Tennengauer Fusion?

Golling und Scheffau wollen sich vereinen

Golling, Tabellenzehnter in der Salzburger Liga, und der Nachbarverein Scheffau, Tabellenzehnter in der 1. Klasse Nord, treten aktuell als SG Golling/Scheffau in der U16- und U14-Meisterschaft an. Nun planen sie die Ausweitung ihrer Zusammenarbeit. Am Dienstagabend stellten die Vereinsverantwortlichen ihre Idee den Spielern ihrer Mannschaften vor, tags davor den jeweiligen Bürgermeistern der Gemeinden mit gleicher Postleitzahl. "Wir wollen die Kräfte bündeln und gestärkt herausgehen", sagt Benjamin Kaindl, der in dieser Sache für beide Vereine spricht.

Noch sind Hürden zu nehmen

Das Wort "Fusion" will er genauso wenig verwenden wie den Begriff "Spielgemeinschaft". Die Idee sei jedenfalls, dass zwei Vereine ein gemeinsames Team bilden - auch im Erwachsenenfußball. Kaindl nennt dies "Vereinen". Noch sei aber nichts in Stein gemeißelt. Denn schlussendlich müssen dies beide Seiten wollen. "Es ist ein demokratischer Prozess", betont der Sprecher. Und es seien auch bürokratische Hürden zu nehmen. Ein Beispiel: Golling gehört dem Dachverband ASVÖ an, Scheffau der Union.

SG oder SC Tennengau?

Die Fälle Großarl und Hüttschlag sowie Muhr und Zederhaus haben gezeigt, dass Pläne zu Spielgemeinschaften oder Fusionen (vorerst) auch scheitern können. Entsprechend vorsichtig sind die Tennengauer. Laut SN-Informationen sind ihre Pläne aber sehr konkret und wird die Saison 2025/26 als Startdatum anvisiert. Die Sportplätze beider Vereine sollen genutzt werden - mit dem Scheffauer Kunstrasen als einem Pluspunkt der Kooperation. Die Gollinger sind im Frauenfußball Teil der SG Tennengau mit Abtenau und Bad Vigaun. Ob nun auch bei den Herren eine Spielgemeinschaft entsteht oder gar ein Fusionsverein SC Tennengau, wird sich weisen.

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